Informations- und Kommunikationstechnik

Umkehraddierer mit Operationsverstärker

Der Operationsverstärker OPV in der deutschen Übersetzung als Rechenverstärker bezeichnet, weist auf seinen Einsatz in analog arbeitenden mathematischen Rechenschaltungen hin. Zu Zeiten, wo digitale Rechner weitgehend unbekannt waren, konnten mit OPV-Schaltungen alle bekannten Rechenoperationen bis hin zum Integrieren und Differenzieren durchgeführt werden. Von Nachteil sind die zuvor notwendigen Kalibrierungen und der Abgleich auf null.

Der invertierende Operationsverstärker kann aus mehreren Eingangssignalen ein Summensignal bilden. Wegen der Phasendrehung von 180° ist das Ergebnis negiert und die Schaltung wird als Umkehraddierer bezeichnet. Prinzipiell ist der OPV als Invertierer ein Strom-Spannungs-Wandler. Die Eingangsspannung wird über den Eingangswiderstand in einen proportionalen Strom umgesetzt. Der vom OPV verstärkte Strom erzeugt über den Rückkopplungswiderstand die Ausgangsspannung. Da der Summationspunkt die virtuelle Masse darstellt, können mehrere Eingangsspannungen über Widerstände voneinander entkoppelt angelegt werden. Im Summationspunkt werden die Ströme addiert und ergeben am Ausgang die invertierte Summenspannung.

Umkehraddierer mit Formelteil

Der Kompensationswiderstand am E+ Eingang gleicht unterschiedliche Eingangsruheströme des OPVs aus. Haben das Widerstandsnetzwerk und RK den gleichen Wert, so bleibt die Eingangsdifferenzspannung annähernd null. Der Arbeitsbereich des Umkehraddierers liegt innerhalb seiner Betriebsspannungen. Die einzelnen Eingänge können verschieden bewertet im Sinne von verstärkt werden. Nicht benutzte Eingänge können offen bleiben, dort fließt kein Strom, das entspricht einer Eingangsspannung von 0 Volt.

Die Eingangsspannungsquellen sollten alle die gleichen sehr niederohmigen Innenwiderstandswerte haben. Ihr Quellenwiderstand bildet mit dem jeweiligen Eingangswiderstand eine Reihenschaltung und beeinflusst den Verstärkungsfaktor. Mit vorgeschalteten Impedanzwandlern lässt sich dieser Einfluss verhindern.

Subtraktion mit Umkehraddierern

Zwei Umkehraddierer in Reihe geschaltet ergeben formal eine Subtrahierschaltung. Am ersten Umkehraddierer werden die Spannungen U1 und U2 addiert. Die Summe bildet mit einer weiteren Spannung U3 die Eingangsspannungen eines zweiten Umkehraddierers. Arbeiten beide OPVs mit dem Verstärkungsfaktor 1, so ist das Ergebnis die Subtraktion U3 von der Summe der ersten Stufe.

Die zur analogen Subtraktion im allgemeinen verwendete Schaltung ist der Subtrahierverstärker, der in einem eigenen Kapitel beschrieben ist.